Doppelausstellung im Stadtmuseum Hornmoldhaus in Bietigheim-Bissingen
vom 1. Februar - 26. April 2009 bzw. vom 29. März - 13. April 2009
„Quilts – Handwerk und Kunst“ lautet der Titel einer Ausstellung mit textilen Werken von Friederike Hoerst-Röhl, die vom 1. Februar bis zum 26. April 2009 im Stadtmuseum Hornmoldhaus in Bietigheim-Bissingen zu sehen ist. Die Entwicklung und Verbreitung von unterschiedlichen Quilt- und Patchwork-Techniken wird an Beispielen von Arbeiten der Textilkünstlerin in unterschiedlichen Entstehungsphasen aufgezeigt. Bemerkenswert ist ein spezieller „Tast-Quilt“ für Sehbehinderte, der, wie diverse Proben zum Anfassen, in eigens dafür angebotenen Führungen taktile Reize vermittelt. Zu einer Tauschbörse für Textile Karten (AMCs), einem Workshop für Jugendliche und weiteren Führungen laden Künstlerin und Museumsleitung Besucher und Interessierte ein.
Ausstellungseröffnung
Am Sonntag, den 1. Februar 2009 wurde die Ausstellung im Ratssaal des Bietigheimer Rathauses feierlich eröffnet. Herr Bürgermeister Jürgen Kessing begrüßte etwa 150 Besucher und versteigerte zugunsten der Jugendeinrichtung „Schlupfwinkel“ einen eigens dafür geschaffenen Art Quilt mit dem Titel "Off Road" der ortsansässigen Künstlerin Friederike Hoerst-Röhl – mit beachtlichem vierstelligen Erlös. Info: www.quilttec.de
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Die Leiterin des Stadtmuseums, Frau Regina Ille-Kopp, führte sehr anschaulich in die Grundlagen der Patchwork- und Quilttechniken ein, betonte aber daneben, dass die Textilkunst auch in Europa gerade dabei ist, sich zu emanzipieren. Sie verwies auf die Entwicklung einer sehr lebendigen und aktiven Szene, die sich innovativ mit den traditionellen Techniken auseinandersetzt und eigenständig aufgefasste, ausdrucksvolle Art Quilts hervor bringt.
Einblicke in die Ausstellung:
Textilkünstlerin Friederike Hoerst-Röhl
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Frauen werden auch heute noch oft mit dem Vorurteil „Hausfrau, Hobby, Handarbeit“ etikettiert, haben damit zu kämpfen und folglich im privaten Raum zu bleiben. Es ist dem Museum sehr dafür zu danken, dass es mit dieser Sonderausstellung nicht nur der Textilkunst, sondern auch insbesondere einer Textilkünstlerin die Chance eröffnet, nicht nur in würdigem Rahmen an die Öffentlichkeit zu treten, sondern auch zu zeigen, dass dieses antiquierte Stigma keine allgemeine Gültigkeit besitzt. Über 600 interessierte Besucher am ersten Ausstellungstag beweisen, dass das Museum den Publikumsnerv getroffen hat. Ein Besuch der Ausstellung lohnt sich sehr!
Verblüffend! Textile Experimente
Eine Erweiterung und Ergänzung erfährt die Schau dadurch, dass als zweite Ausstellung: „Verblüffend! Textile Experimente“ für rund zwei Wochen vom 29. März bis einschließlich 13. April 2009 ebenfalls im Stadtmuseum zu Gast sein wird. Sie beinhaltet insgesamt 115 Arbeiten im Format 20 cm x 20 cm von 74 Textilkünstlerinnen und Textilkünstlern aus zehn verschiedenen Ländern, die sich an der europaweiten, von Gudrun Heinz organisierten Ausschreibung beteiligten. Eine beträchtliche Anzahl dieser Werke zeigen Überschreitungen des traditionellen Patchwork / Quiltings oder man näherte sich aus anderen künstlerischen Bereichen kommend der Herausforderung, auch nicht-textile Materialien zu verwenden.
alle Fotos: Dr. Wolfgang Heinz